Nach anhaltenden Schneefällen bei Temperaturen rund um den Gefrierpunkt, wurden in den Bayerischen Alpen Schneehöhen zwischen ein und zwei Metern erreicht. Durch das hohe Gewicht des nassen Schnees erreichten einzelne Bauwerke bereits die berechneten statischen Belastungsgrenzen. Da nach Meldungen des Deutschen Wetterdienstes in den folgenden Tagen mit weiteren starken Niederrschlägen gerechnet werden musste, wurde zunächst vom Landkreis Miesbach Katastrophenalarm ausgelöst, weil die eigenen Kräfte nicht mehr ausreichten, gefährdete Gebäude von der Schneelast zu befreien. Innerhalb weniger Tage folgten auch die Kreise Berchtesgadener Land, Traunstein, Bad Tölz und Garmisch-Partenkirchen mit Anforderungen überörtlicher Hilfskräfte.
Im Rahmen des laufenden Großeinsatzes des Technischen Hilfswerks und anderer Hilfsorganisationen in den Bayerischen Alpen, wurde am Abend des 11. Januars auch eine Bergungsgruppe aus dem Ortsverband Parsberg angefordert.
Die Einsatzbereitschaft der Gruppe wurde innerhalb kurzer Zeit zurückgemeldet und notwendige Vorbereitungen für die Abfahrt getroffen. Noch in der Nacht machten sich neun Helfer aus dem Ortsverband auf den Weg in den Landkreis Garmisch-Partenkirchen.
Nach der Ankunft an der Unterkunft des dortigen Ortsverbands wurden unsere Einsatzkräfte dem Einsatzabschnitt der ca. 20 km entfernt liegenden Gemeinde Krün zugeteilt. Dort angekommen sollte sich die Bergungsgruppe der örtlichen Feuerwehr unterstellen.
Für den 12. Januar lautete der Einsatzauftrag: Beräumen, oder auch Abschöpfen der Dachfläche des Kurhauses der Gemeinde Krün, eines der flächenmäßig größeren Gebäude des Ortes. Hier arbeiteten die Helfer unseres Ortsverbands mit Kameraden aus dem Ortsverband Oberviechtach und Kräften der örtlichen Feuerwehr zusammen.
Neben etwa 1200 m² Dachfläche des Hauptgebäudes, galt es einen angrenzenden Veranstaltungspavilion im Kurpark zu beräumen. Dieser Einsatz konnte bis zum Einbruch der Dunkelheit erfolgreich abgearbeitet werden.
Am folgenden Tag wurden die Helfer des Ortsverbands zu einigen kleineren Objekten entsandt. Zunächst galt es, die Dachfläche einer Pension zu beräumen, die mit mehreren Dachgauben und einem steileren Dachwinkel, trotz der überschaubaren Gesamtfläche ein anspruchsvolles Einsatzszenario darstellte. Hier wurden die Helfer des Ortsverbands sowohl bei der Sicherung, wie auch bei der Bearbeitung der Schneemassen, durch Kräfte der Bergwacht unterstützt.
Umgehend im Anschluss wurden zwei nahegelegene Wohngebäude beräumt, hierzu teilte sich die Gruppe auf und arbeitete gleichzeitig an den beiden benachbarten Bauwerken. Hier erforderte die Nähe des einen Gebäudes zu einem Garagen- und Schuppenanbau eine kreative Lösung zur Lenkung des geräumten Schnees.
Nach einer kurzen Mittagsrast begaben sich die Helfer des Ortsverbands, wieder mit den Kameraden der Ortsfeuerwehr, zu einem weiteren Wohnhaus. Hier musste zunächst die Stromversorgung des ganzen Straßenzugs durch einen Mitarbeiter des Versorgungsunternehmens gekappt werden, da die Anbindung des Gebäudels mittels Oberleitung auf dem Dach erfolgt. Dementsprechend war es angezeigt, dieses Objekt zügig abzuarbeiten. Dies war für unsere Bergungsgruppe dann auch der letzte Auftrag für diesen Einsatz. Nach Rückkehr ins Feuerwehrhaus und Meldung bei der Abschnittsleitung, ging es zurück Richtung Oberpfalz.
Eine weitere Einsatzanfrage, diesmal für den Landkreis Traunstein, liegt dem Ortsverband bereits vor und bereits am 14. Januar werden sich erneut Helfer aus dem Ortsverband auf den Weg in die Bayerischen Alpen machen.